Samstag, 12. Februar 2011

Trau dich

Da ich an trüben Nachmittagen im kühlen München nicht mehr zu tun weiß, als mal wieder in unzähligen Modeblogs wie Face Hunter oder The Sartorialist zu stöbern, betrachte ich also die neusten Streetstyles aus New York, Mailand und Paris. Diese Fotos bessern meine Laune trotz der stets tollen und ausgefallen Outfits als 17-jähriges - nicht gerade vermögendes - Mädchen allderings nicht immer auf. Wer wünscht sich nicht, jeden Tag mit einem anderen Outfit aus dem Haus zu gehen und ausgestattet zu sein mit Prada, Valentino und Gucci? Leider bin ich noch sehr weit davon entfernt, mir ein solches Kledungsstück kaufen zu können. Mein Budget reicht gerade mal für Zara und wenn ich Glück habe für ein schönes Kleid von Mango. Da hier aber spätestens zwei Wochen, nachdem die neue Frühlingskollektion in die Läden gekommen ist, jede zweite junge Frau mit den gleich Klamotten durch die Straßen läuft, verliert auch eine 50€ teure Bluse schnell ihren Reiz.
Dazu kommt, dass in München längst nicht so interessante Leute rumlaufen, wie in Metropolen wie New York usw. und wenn, dann entdeckt man diese relativ selten und schon gar nicht in der belebten Fußgängerzone oder in der Maximiliansstraße.
Als ich letztes Jahr in New York war war ich fasziniert, wie viel sich die Leute dort trauen. Klar, in der Masse der Menschen fällt man nicht so auf wie in den verhältnismäßig "kleinen" Städten bei uns.
Ich erinnere mich mit Unbehagen daran, wie ich im Sommer mit einem sehr kurzen, trägerlosen Einteiler in rot, meinen nagelneuen, teuren Sandalen aus Griechenland und ein paar klimpernden goldenen Armreifen den Einkaufswagen durch den Supermarkt schob und von ein paar Frauen (ich schätzte sie auf Mitte 30) mit hochgezogenen Augenbrauen beäugt wurde. Ich kam mir total überstylt vor, obowohl ich diese Klamotten so sehr liebte und mich soeben noch voller Stolz im Spiegel betrachtet hatte!
Zwei Stunden später saß ich mit einer Freundin in einem Café nahe der Isar und ein süßer Typ warf mir einen anerkennenden Blick zu, gefolgt von einem Lächeln.


Fazit: Den Mut haben, sich von der Masse abzuheben, oder noch besser: Auf nach New York! :)

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